Theater-Tipps:
Werbung

Logo

Werbung - das Problem

"Ich weiß, daß die Hälfte meiner Werbeausgaben sinnlos zum Fenster herausgeworfenes Geld ist. Ich weiß nur nicht, welche Hälfte."

Aber:

"Wer nicht wirbt, stirbt."
(beide Aussagen werden Henry Ford II zugeschrieben)

Nicht zu vernachlässigen ist auch:

"Gebt ihnen Qualität. Das ist die beste Art der Werbung."
(Milton S. Hershey)

Warum Werbung

Jedes Theater möchte bei seinen Vorstellungen möglichst viel Publikum haben. Das liegt auf der Hand, denn Mühe und Arbeit sollen ja nicht nur mit Einnahmen sondern auch durch Applaus belohnt werden. Also müssen viele Menschen aus der Region (entsprechend dem potentiellen Publikum) über die bevorstehenden Aufführungen informiert werden - aber bitte ohne dass diese Information allgegenwärtig auffallend und damit nervig ist, denn das bewirkt möglicherweise das Gegenteil.

Grundvoraussetzungen

Viele Laien-Bühnen betreiben das Theaterspiel als Hobby. Das tun wir auch, dennoch ist der Aufführungsabend ein Produkt, das sich in Konkurrenz zu Fernsehen, Kino, Kneipenbesuch, einer Wochenend-Reise, zum Wetter und der persönlichen Einstellung behaupten muss. Da für Kulissen, Kostüme und Miete zum Teil nicht unerhebliche Kosten entstehen, die über die Aufführungen eingespielt werden sollen, hat man entweder ein Stamm-Publikum (und ist damit zufrieden), wartet auf Mundpropaganda und Zeitungskritik (beides ist nicht zu vernachlässigen!) oder fasst selber mit an, sich bekannter zu machen.

Grundvoraussetzung ist in erster Linie Qualität. Miese Vorführungen nach schlechter Vorarbeit werden auch gut beworben nur einmal besucht werden.
Gleich danach ist ein Werbe-Etat Voraussetzung. Werbung kostet Geld, das ist keine Frage - und es kann sehr gut sein, dass sich Werbung nicht lohnt. Gerade in der Anfangsphase eines Theaters ist Werbung meist teuer, doch wird sich im Laufe der Jahre eine konsequente und einheitliche Gestaltung der Werbung sicherlich rentieren.

Logo

Ein Logo ist häufig wesentlicher Bestandteil von Werbung ganz allgemein, sichert es doch einen hohen Wiedererkennungswert - und bietet es doch die Möglichkeit, visuell klarzustellen, worum es sich thematisch gerade handelt. Setzt man dieses Logo überall da ein, wo die Gruppe aktiv ist, wird sich schnell ein Zusammenhang ergeben.

Am Aufführungsabend gibt es häufig eine ganze Menge Helferinnen und Helfer im Hintergrund. Kasse, Einlass, Bühnentechnik, Maske und Co. werden von Menschen besetzt, die allesamt von sich aus einen freundlichen Eindruck hinterlassen. Dennoch erscheinen sie als Einzelpersonen, die "mal Kasse machen oder Karten abreißen". Durch eine Zuzahlung der Gruppenmitglieder oder nach gut erfolgreichen Aufführungen lässt sich ein positiver Eindruck für das Publikum verstärken, beschafft man Kleidung, die mit Logo und Namen der Gruppe bedruckt und (nicht nur) am Aufführungstag von den entsprechenden Personen getragen wird.

Werbung in der Zeitung

Die Werbung in Zeitungen ist sicherlich eine der wichtigsten und langfristigsten Werbeformen, da hier schnell und zumeist kostengünstig viele Menschen erreicht werden. Oftmals muss die Werbung nicht als eigenständige Anzeige erscheinen sondern kann in Form eines Artikels, vielleicht sogar mit Foto, aufgebaut werden. Ist die Gruppe bekannt, bietet es sich an, über das Jahr verteilt einige Artikel zum Stand der Dinge zu veröffentlichen ("'After Eight' mit neuem Stück: ...", "Theatergruppe 'After Eight' probt wieder", "'After Eight': Theater im November").

Die Artikel sollten im Allgemeinen möglichst abwechslungsreich geschrieben und dem Anlass angepasst werden. Dennoch lässt sich natürlich ein grober Rahmen setzen: Im ersten Artikel des Jahres verlautbaren wir, dass es uns noch gibt und wir auch in diesem Jahr wieder für unser treues Publikum da und mit Spaß bei der Sache sein wollen. Danach folgt normalerweise die Veröffentlichung des Stücks der Saison, der voraussichtlichen Aufführungstermine und ein Hinweis auf die aktuellen Informationen auf den Webseiten.
Während der eigentlichen Probenphase ist es schwierig, einen Anlass für einen Artikel zu finden. Entsprechend ist es nützlich, sich an lokalen Aktionen zu beteiligen - wir waren zum Beispiel 2005 als Theatergruppe mit einem Papierboot bei der "Herzberger Papierboot-Regatta" auf dem Juessee dabei.
Im weiteren Verlauf des Jahres können dann etwa zwei bis drei Monate vor den Aufführungen die endgültigen Aufführungstermine (mit Hinweis auf die eigenen Webseiten, wenn vorhanden) veröffentlicht werden. Kurz vor den Aufführungen folgt nocheinmal ein größerer Artikel mit Foto und den Terminen. Diese späten Artikel können auch durchaus an monatlich erscheinende Blätter oder Wochenendzeitungen gegeben und breiter gestreut werden.

Ein guter Kontakt nicht nur zur lokalen Presse ist dabei natürlich nicht unwichtig, da diese die eigenen Artikel schließlich abdrucken soll; an dieser Stelle möchten wir der Redaktion des "Harz Kurier" herzlich für die langjährige gute Zusammenarbeit danken!

Plakat-Werbung

Eine der vermutlich ältesten Werbe-Techniken für Veranstaltungen ist die Plakat-Werbung. Wir plakatieren in Geschäften, die bereit sind, unsere Plakate aufzuhängen, und mit entsprechender Genehmigung durch das Ordnungsamt an Straßen und Plätzen im Stadtgebiet. Der Erfahrung nach sollten die Plakate übersichtlich und schlicht gehalten sein. Die Nutzung eines Logos und eines wiederkehrenden Plakat-Designs sind sehr hilfreich, da im Laufe der Zeit ein hoher Wiedererkennungseffekt eintritt. Nicht nur aus Kostengründen sondern auch auf Grund einer besseren Erkennbarkeit bietet es sich an, die Plakate schwarz-weiß auf farbiges Papier zu drucken; im Laufe der Jahre haben wir uns dazu entschlossen, normalerweise gelbes Papier zu verwenden, sofern dies nicht dem Stück absolut zuwider läuft. Wir plakatieren in verschiedenen Größen von DIN A4 bis DIN A2 je nach Platz.
Höflich ist es, nach der letzten Veranstaltung nocheinmal bei allen Geschäften vorbeizuschauen und dafür zu sorgen, dass die Plakate auch wieder abgenommen werden oder dies selber zu erledigen.

Werbe-Flyer

Besonders neu ist die Idee nicht mehr, doch hat sie einen recht hohen Wert: Flyer, auch bekannt als Flugblätter, ermöglichen es, den Termin an die heimische Pinwand zu stecken. Das Auslegen in Geschäften (in deren Fenster ein Plakat hängt), bietet sich hierbei an, fast wichtiger erscheint jedoch das Verteilen der Zettel auf Stadtfesten oder ähnlichem, da hierbei ein persönlicher Kontakt zum potenziellen Besucher hergestellt werden kann. Wird dabei noch die schon angesprochene Kleidung mit Logo und Aufschrift getragen und ist man schon ein wenig bekannt, dauert es für gewöhnlich nicht besonders lange, bis man spontan auf die aktuelle Saison angesprochen wird.

Eigene Webseiten

Heutzutage ist fast jeder irgendwie im Internet präsent. Eine eigene Webseite ermöglicht es, auf günstige Art und Weise Neuigkeiten zu publizieren und entsprechend Werbung in eigener Sache zu machen. Auch können Informationen über die Gruppe, das aktuelle Stück und so weiter publiziert werden; ein Archiv mit Fotos vergangener Stücke macht Appetit auf mehr. Interaktive Inhalte wie ein Gästebuch oder eine Kartenreservierung sowie häufig aktualisierte Inhalte wie z.B. ein Probentagebuch machen die Webseite dauerhaft interessant, so dass eine Fan-Gemeinde immer eine Anlaufstelle hat. Je nach Größe des Theaters und der Zahl der Anregungen von außen können ein Forum oder eine Mailingliste/Newsletter diese Bindung komplettieren. Das Versenden von E-Mails als billige Werbesendung ohne dass diese angefordert wurde, sollte allerdings unterlassen werden, denn diese Art Werbung hat mittlerweile eher negative Folgen.
Die Eintragung der eigenen Seiten in Web-Ringe/-Netze bzw. Link-Verzeichnisse über Amateurtheater hilft, die Seiten bekannter zu machen.

Online-Eventkalender und Radiosender

Häufig unterschätzt und als zu unwichtig oder zu wenig zielgruppenorientiert empfunden werden allgemeine Online-Eventkalender und (lokale) Radiosender. Diese unterhalten Termin-Datenbanken aber nicht aus Spaß, sondern damit sie gefüllt werden. Außerdem sollte man durchaus den Redakteuren dort die Auswahl überlassen und nicht von vornherein glauben, man wäre "zu klein für so etwas". Wir haben gute Erfahrungen mit der Eintragung in derlei Medien gemacht, auch wenn wir bisher keine Statistiken über den Erfolg unserer Werbemittel erstellt haben.

13.12.2012 - © theatergruppe-after-eight.de - Impressum